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Kopfverletzungen bei Radunfällen stark gesunken

26. November 2025 Hannes Wallner Radkrone

                    Kopfverletzungen bei Radunfällen stark gesunken

Überraschende Zahlen aus der aktuellen Unfallstatistik: Während die Debatte um eine Helmpflicht für E-Biker zuletzt immer lauter wurde, zeigt eine neue VCÖ-Auswertung, dass Kopfverletzungen bei Rad- und E-Bike-Unfällen seit 2022 um ganze 24 Prozent gesunken sind. Ein Trend, der die Diskussion in ein völlig neues Licht rückt.

Denn der VCÖ stellt klar: 93 Prozent aller im Spital behandelten Verletzungen treffen Körperstellen, die ein Helm gar nicht schützen kann – etwa Hände, Arme, Schultern, Knie, Beine oder den Rumpf. „Mit der Zahl der Spitalsbehandlungen wurde Stimmung gemacht“, sagt VCÖ-Experte Michael Schwendinger. „Aber die Fakten zeigen: Es braucht unfallvermeidende Maßnahmen – nicht Symbolpolitik.“

Radwege retten Leben – kein einziger tödlicher E-Bike-Unfall auf Radinfrastruktur
Besonders eindrucksvoll: Auf baulich getrennten Radwegen und anderen Radverkehrsanlagen gab es im Vorjahr keinen einzigen tödlichen E-Bike-Unfall. Für den VCÖ ist klar: Der Schlüssel zur Sicherheit liegt nicht auf dem Kopf, sondern unter den Reifen. Seine Forderung: mehr sichere Radwege, geschlossene Lücken im Netz und Verkehrsberuhigung in Städten und Gemeinden.

Auch die Bundesregierung sieht aktuell keinen Anlass mehr für eine Helmpflicht – bestätigt durch die neuen Daten. Schon jetzt tragen 67 Prozent der E-Bike-Fahrenden freiwillig Helm. Mit mehr Bewusstseinsarbeit könnte die Quote weiter steigen. „Schauen wir uns das Schifahren an – ohne Pflicht fährt praktisch jede und jeder mit Helm“, so Schwendinger. Wichtig sei aber, das richtige Tragen zu vermitteln.

Verkehrswissenschafter Harald Frey von der TU Wien warnt zusätzlich: „Eine Helmpflicht wäre verkehrspolitisch kontraproduktiv und würde der Förderung des Radverkehrs widersprechen.“

Ein Blick in die Unfallstatistik zeigt außerdem: Die meisten Kopfverletzungen entstehen nicht beim Radfahren – sondern im Auto!

Kopfverletzungen 2024 (Spitalsbehandlungen):

  • Pkw-Insassen: 2.800

  • Rad- & E-Bike-Fahrende: 2.600

  • Fußgängerinnen und Fußgänger: 800

  • E-Scooter-Fahrende: 800

  • Moped- & Motorradfahrende: 500

Während die Zahl der Kopfverletzungen bei Radfahrenden sinkt, steigt sie bei Pkw-Insassen seit 2022 deutlich an – um 17 Prozent.

Der VCÖ bringt es auf den Punkt:
„Wenn wir Verletzungen reduzieren wollen, brauchen wir mehr Sicherheit im Verkehr – nicht mehr Helmpflichten.“ Sichere Radwege, Tempo 30 in Ortsgebieten und Verkehrsberuhigung seien die Maßnahmen, die tatsächlich wirken. Nur so könne Radfahren sicherer – und damit attraktiver – werden.

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