Ein Judoka geht auf Reisen. In zehn Tagen startet Franz Kofler mit dem Rad eine große Europa-Tour, der Klagenfurter wird 30 Länder besuchen und dabei 13.000 Kilometer mit dem Rad zurücklegen. Und all seine Zwischenstopps verbindet der 68-Jährige mit Judo.  

Ein Judoka geht auf Reisen. In zehn Tagen startet Franz Kofler mit dem Rad eine große Europa-Tour, der Klagenfurter wird 30 Länder besuchen und dabei in 80 Tagen 13.000 Kilometer mit dem Rad zurücklegen. Andere sind mit diesem Alter längst in Pension, Kofler geht auf (Judo)-Weltreise.

Titelsammler als Judoka
Bekannt geworden ist Kofler mit Judo, übersetzt heißt die japanische Kampfsportart „Siegen durch Nachgeben“. Entwickelt wurde dieser Sport ab 1860, heute wird Judo in über 150 Ländern ausgeübt und ist damit die am weitesten verbreitete Kampfsportart der Welt. „Die Sportart Judo wird in Vereinen bereits für Kinder ab fünf Jahren angeboten. Wegen seines Facettenreichtums kann Judo bis ins hohe Alter aktiv praktiziert werden,  so sind selbst Judoka mit über achtzig Jahren keine Seltenheit“, sagt Kofler. Die Botschaft der Tour heißt: „Judo und Frieden.“

Von Griechenland bis Norwegen
Kofler war früher österreichischer Meister und 28-facher Kärntner Landesmeister, trat in derselben Gewichtsklasse wie der zweifache Olympiasieger Peter Seisenbacher an. Die Tour läuft in zwei Abschnitten. „Erst besuche ich von Klagenfurt aus die südlichen Länder und den Balkan. Ich fahre bis nach Griechenland. Nach einer kurzen Sommerpause kommen dann ab 25. August die nördlichen Länder dran. Holland, Norwegen, Frankreich, alle Benelux-Länder.“ Erstes Ziel ist die slowenische Stadt Celje. „Bei uns nicht so bekannt, aber eine Judo-Hochburg. Sie haben allein bei Olympischen Spielen schon fünf Medaillen gewonnen.“

1000 Trainings in 1000 Städten
Der 68-Jährige gilt als Gründer der Judo Worldfamily, kümmert sich seit Jahren für Judo und die Werte Frieden, Integration und Natur. Die  Europareise auf zwei Rädern verbindet Kofler auch ganz fest mit Judo. „In jeder Stadt, die ich besuche, gebe ich ein Judo-Training. So auch in Celje.“ Am Abend ist dort noch ein Judo-Training, am nächsten Morgen fährt er nach Kroatien weiter. Sein Ziel ist es bis 2027 unglaubliche 1000 Trainings in 1000 Städten zu leiten. „Ohne Corona wäre ich deutlich weiter. Notfalls hänge ich ein, zwei Jährchen dran. Wobei: Die 1000 Trainings habe ich längst beisammen, nur die 1000 Orte noch nicht.“

40.000 Kilometer mit dem Rad um die Welt
In welchen Hotels oder Pensionen er übernachten wird, ist noch gar nicht so fix. „Ich habe überall Freunde, die Judo-Familie ist groß. Wir werden überall einen Platz finden.“

In seinem Leben hat Kofler schon 40.000 Kilometer mit dem Drahtesel heruntergespult. Als begeisterter Radfahrer hat er schon viele Radmarathons und Radtouren quer durch Europa absolviert. „Das Fahrrad ist mein Steckenpferd, begonnen hat alles mit einer Reise nach Rom.“ Fährt er nicht mit dem Velo, ist er oft mit dem Wohnmobil unterwegs, damit es auch im Winter klappt.

Das Ziel der Reise wird übrigens Bregenz sein. „Schwarz-Weiß Bregenz war früher immer mein Verein.“